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Signifikante RWA-Ersparnisse für Banken mit Fair Value Optionen durch den Prudential Boundary Approach

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Neuer CRR III Standardansatz für operationelle Risiken

In diesem kurzen Fachartikel werden Erkenntnisse aus der Beratungspraxis zur Ermittlung der Finanzkomponente im neuen OpRisk Standardansatz nach CRR 3 vorgestellt. Es zeigt sich, dass insb. Banken, die die Fair Value Option nutzen, Spielräume zur Optimierung ihrer RWA Zahlen besitzen.

 

Regulatorische Rahmenbedingungen

Die Anforderungen zur Ermittlung der zu unterlegenden Eigenmittel für das operationelle Risiko ergeben sich aus den CRR Artikeln 311-315. Die Konkretisierung der Vorgaben erfolgt in den Draft RTS und ITS aus dem Konsultationspapier EBA/ CP/2024/05. Die Veröffentlichung der finalen RTS und ITS wird im ersten Quartal
2025 erwartet. Dabei definiert sich die Finanzkomponente gemäß CRR Artikel 314(6) als Summe einer Handelsbuchkomponente (TC) und einer Bankbuchkomponente (BC), d.h.

FC = TC + BC

Die Größen TC und BC errechnen sich hierbei als 3-Jahres-Durchschnitt von Absolutwerten, die auf FINREP-Positionen basieren. Die Abgrenzung zwischen der Handelsbuch- und der Bankbuchkomponente erfolgt entweder auf Basis des für das FINREP-Reporting verwendeten Rechnungslegungsstandards oder der aufsichtsrechtlichen Abgrenzung des Handelsbuches gemäß Teil 3, Titel I, Kapitel 3 der CRR III. Die Nutzung der handelsrechtlichen Abgrenzung, der sogenannte Accounting Approach (AA), ist hierbei als der zu nutzende Standard definiert, vgl. RTS Artikel 9(1). Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Institute abweichend hiervon auf Basis der Derogation in RTS Artikel 9(2) die aufsichtsrechtliche Abgrenzung nutzen, den Prudential Boundary Approach (PBA). Wesentliche Voraussetzung zur Nutzung des PBAs ist das Vorliegen eines Unwarranted Increase (UI), d.h. einer ungerechtfertigten Erhöhung der FC.

 

Die Fair Value Option als Ursache von Unwarranted Increases

Die Fair Value Option (FVO) ist bei Banken weit verbreitet und kommt insbesondere zum Einsatz, falls sich das betrachtete Finanzinstrument nicht für Hedge Accounting qualifiziert. Es lässt sich einfach zeigen, dass im typischen Anwendungsfall der FVO, bei der die zugehörigen ökonomischen Absicherungsgeschäfte Derivate sind, grundsätzlich ein Unwarranted Increase vorliegt. Der PBA steht somit allen Instituten offen, die die FVO mit diesem Absicherungsmodell nutzen.

 

Fallstudie

Die folgende Fallstudie basiert auf einer von uns begleiteten Umsetzung des PBAs bei einer europäischen Institutsgruppe, ist aber fiktiv. Das Mutternunternehmen ist ein Handelsbuchinstitut mit materiellem Handelsbuch. Die Fair Value Option wird von mehreren Instituten in der Gruppe angewendet, wobei die Grundgeschäfte
durch Derivate ökonomisch abgesichert sind. Die Gruppe hat entschieden, den PBA für die Gruppenmeldung anzuwenden. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass im Accounting Approach die Bewertungsergebnisse der Fair Value Option und der zugehörigen Sicherungsderivate in unterschiedlichen Komponenten der FC ausgewiesen werden und somit ein Unwarranted Increase vorliegt. […]

Wenn Sie weiterlesen möchten, können Sie oben das vollständige Whitepaper herunterladen.

Verfasst von

Dr. Samuel Tebege, Expert Accounting & PBA
d-fine

Dr. Lorenz Schendel, Head of Non-Financial Risks
d-fine

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